Freistellen – Aquarelle

Die meisten Objekte für meine Stillleben finde ich auf Spaziergängen oder Reisen. Es handelt sich dabei um Dinge, die eine unmittelbare Anziehungskraft auf mich ausüben. Der Grund derselben lässt sich meistens nicht genau benennen. Teilweise hat es mit der Materialität oder der Oberflächenbeschaffenheit zu tun oder damit, dass ich die Objekte bereits als mögliche Bedeutungsträger sehe. Andere Dinge stelle ich mir interessant vor und beschaffe sie mir dann. Allen eigen ist, dass ich Lust habe sie zu malen.

In meinem Atelier arrangiere ich diese Objekte einzeln oder miteinander und male sie. Da sie das Zentrale auf diesen Bildern sind, habe ich die Umgebung immer mehr abstrahiert und schliesslich weggelassen. Diese Darstellungsweise auf leerem Grund entspricht meinem Vorgehen: Ich isoliere ein Ding aus seiner ursprünglichen Umgebung, konfrontiere es mit einem weiteren Ding und beobachte, was durch die malerische Abbildung daraus entsteht, im weitesten Sinn also eine Art wissenschaftliche Vorgehensweise. Der weisse Grund dient als neutrales Experimentierfeld, eine Art sterile Petrischale in deren Mitte das Experiment stattfindet. Durch das Aufziehen auf Aluminium wird der Eindruck eines neutralen Bildraums noch verstärkt.